Impulsprojekt

SÜDKURIER GMBH MEDIENHAUS – Briefabholtouren auf Lastenrädern

Sarah Berger • Raphael Dolt • Nora Huck

Julius Taubert

Ziel der Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum Smart Services und der Südkurier Citylogistik war das Erstellen eines Konzepts zur Durchführung der Briefabholtouren mit Lastenrädern an Stelle von Transportern. Durch den Einsatz von Lastenräder kann die Planung ohne Berücksichtigung der Verkehrssituation erfolgen und ein Beitrag zur Reduktion der Verkehrsbelastung in der Konstanzer Innenstadt geleistet werden.

Inhalt

Ausgangslage

Das Verkehrsaufkommen in der Konstanzer Innenstadt ist an der Belastungsgrenze. Zusätzlich zum Individualverkehr wird die Situation durch Transporter, die zur Abholung oder Ablieferung von Sendungen eingesetzt werden, weiter verschärft.

Ziel der Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum Smart Services und der Südkurier Citylogistik war das Erstellen eines Konzepts zur Durchführung der Briefabholtouren mit Lastenrädern an Stelle von Transportern. Durch den Einsatz der Lastenräder kann die Planung ohne Berücksichtigung der Verkehrssituation erfolgen und ein Beitrag zur Reduktion der Verkehrsbelastung in der Konstanzer Innenstadt geleistet werden.

Der Start des Projektes bildete eine umfassende Aufnahme des aktuell dargestellten Prozesses. Die Abholung der Briefe erfolgt mit Transportern auf verschiedenen Routen und bedient dabei Kunden sowohl in der Innenstadt als auch in den umliegenden Gebieten. In ersten Abstimmungsterminen mit der Südkurier Citylogistik konnten die Anforderungen des Auftraggebers frühzeitig geklärt werden.

Als gemeinsames Ziel wurde eine Machbarkeitsuntersuchung sowie Konzeptauslegung für die Briefabholung mit Lastenrädern vereinbart. Bei der Überlegung, diese Touren mit Lastenrädern durchzuführen, wurden frühzeitig zwei zentrale Herausforderungen ausgemacht: Die volatilen Abholmengen und die begrenzte Kapazität auf den Lastenrädern. Aus Sicht der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Abholmengen im aktuellen Konzept nicht planbar sind und stark schwanken. Eine Dokumentation der Mengen innerhalb des Projektzeitraumes, um diese These zu bestätigen, wurde von dem Projektteam als nicht sinnvoll erachtet. Zum einen ist der Betrachtungszeitraum zu kurz, zum andern ist das Sendungsvolumen aufgrund der Corona-Pandemie stark zurückgegangen und entsprechende Aufzeichnungen wären nicht repräsentativ für die Zukunft. Stattdessen hat das Projektteam mit dem Vergleich der Streckenzeiten von Transportern und Lastenrädern begonnen.

Da für die Lastenräder andere Bedingungen zur Routenauslegung gelten, hat das Projektteam mit einem Lastenrad Streckenzeiten aufgenommen und mit digitalen Zeiten verglichen. Die Übereinstimmung der digitalen Zeiten mit den realen Referenzwerten diente als Voraussetzung für das Nutzen der digitalen Zeiten als Grundlage für Routenauslegung und -optimierung. Aus dieser Untersuchung entstanden drei verschiedene Varianten, von denen in einem favorisierten Lösungsvorschlag die Herausforderungen für ein Lastenradkonzept umgesetzt wurden.

Um das Konzept optimal zu gestalten und den volatilen Abholmengen entgegen zu wirken hat das Projektteam im Lösungsvorschlag ein Milk-Run Konzept umgesetzt. In dem Lösungsvorschlag wurden alle aufgekommenen Herausforderungen berücksichtigt. Der Vorschlag kann als Basis für die weitere Ausplanung und Auslegung der Strategie für die Briefabholtouren in Konstanz und Umgebung herangezogen werden.

Die Analyse der verschiedenen Varianten und das daraus erarbeitete Lösungskonzept bringt verschiedene Maßnahmen mit sich. Mit der Umsetzung eines Milk-Runs wird der Prozess planbar, allerdings wird die Flexibilität der Kunden eingeschränkt. Zusätzliche Restriktionen, wie beispielsweise die gewünschten Abholzeitfenster bei den Kunden wurden in diesem ersten Lösungsvorschlag noch nicht berücksichtigt.

Der Lösungsvorschlag seitens des Projektteams ist insofern als Startpunkt für weitere Überlegungen anzusehen. Dieser kann für die Entscheidung der strategischen Ausrichtung für das Konzept zur Briefabholung mit Transportern oder Lastenrädern mit herangezogen werden. Dazu ist es im weiteren Verlauf sinnvoll, eine monetäre Gegenüberstellung der Varianten anzustoßen. Auch wenn kurzfristig die Abholung mit Lastenrädern in der wirtschaftlichen Betrachtung schlechter abschneiden sollte, kann es bei Einschränkungen des Verkehrs in der Konstanzer Innenstadt in der Zukunft schnell wieder relevant werden.

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