Impuls­pro­jekt

TINK GMBH — Wirt­schaft­lich­keits­ana­ly­se von Transportrad-Mietsystemen

Transportrad-Mietsysteme (TMS) sind inno­va­ti­ve Mobi­li­täts­lö­sun­gen im öffent­li­chen Raum. Lasten­rä­der sind beson­ders für den Trans­port größe­rer Güter konzi­piert und werden somit hervor­ra­gend im Sharing- Ansatz geteilt. Der Fokus des Projekts lag somit auf der Wirt­schaft­lich­keits­be­trach­tung und Anpas­sung des Systems, da diese sich derzeit von öffent­li­chen Förder­mit­teln tragen.
PROJEKT VON

Lisa Lang • Julia Rinow • Fran­zis­ka Tschorn

Micha­el Eddel­büt­tel

Inhalt

Quel­le: Stadt Konstanz

Ausgangs­la­ge

Die TINK GmbH ist ein Unter­neh­men, welches sich auf die Bera­tung und Unter­stüt­zung von Kommu­nen, welche ein TMS einfüh­ren wollen. Sie konzen­trie­ren sich darauf, nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät in Städ­ten zu fördern. Das Konzept basiert auf der Betreu­ung bei der Inte­gra­ti­on dieser Syste­me in das städ­ti­sche Verkehrs­sys­tem, um eine umwelt­freund­li­che Alter­na­ti­ve zum herkömm­li­chen moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr zu bieten.

TMS verfol­gen mehre­re Ziele, darun­ter die Stei­ge­rung des Radver­kehrs, die Förde­rung umwelt­freund­li­cher Mobi­li­täts­lö­sun­gen, die Mini­mie­rung von Ausga­ben durch Vanda­lis­mus und Wartung sowie die Reduk­ti­on des CO2-Ausstoßes. Ziel ist es, durch geziel­te Maßnah­men die finan­zi­el­le Stabi­li­tät zu verbes­sern und eine nach­hal­ti­ge, selbst­tra­gen­de Betriebs­füh­rung zu errei­chen.

Miet­sys­te­me: Es gibt verschie­de­ne Miet­sys­te­me, welche unter­schied­li­che Bedürf­nis­se bedie­nen. Komplett­an­bie­ter über­neh­men den gesam­ten Betrieb eines TMS, einschließ­lich Instal­la­ti­on und Instand­hal­tung. Sie werden von der Kommu­ne beauf­tragt. Diese Syste­me bieten eine 24/7‑Verfügbarkeit, sind jedoch kosten­in­ten­siv für die Kommu­nen.

Der Eigen­be­trieb bedeu­tet, dass die Kommu­ne sich selbst orga­ni­siert und die Planung und Bereit­stel­lung eigen­ver­ant­wort­lich über­nimmt. Dieses Modell ist sehr anpas­sungs­fä­hig an loka­le Bedürf­nis­se, wobei die Kosten varia­bel sind und die Wartung in kommu­na­ler Verant­wor­tung liegt. Host­sys­te­me zeich­nen sich durch perso­nen­ge­bun­de­ne Auslei­hen bei Hosts wie Fahr­rad­ge­schäf­ten aus. Sie sind nicht rund um die Uhr verfüg­bar und eignen sich eher für länd­li­che oder spezi­el­le Berei­che. Misch­sys­te­me kombi­nie­ren Elemen­te der Kate­go­rien, bieten Flexi­bi­li­tät und Anpas­sung an verschie­de­ne Anfor­de­run­gen.

Diese umfas­sen stati­ons­ge­bun­de­ne und stati­ons­un­ge­bun­de­ne Syste­me. Stati­ons­ge­bun­de­ne Syste­me bieten eine hohe Plan­bar­keit und Verfüg­bar­keit, während stati­ons­un­ge­bun­de­ne Syste­me maxi­ma­le Flexi­bi­li­tät ermög­li­chen.

Kosten­struk­tur und Opti­mie­run:. Anbie­ter von TMS stehen vor Heraus­for­de­run­gen hoher Kosten, die sowohl Anschaffungs- und Wartungs­kos­ten als auch Betriebs­kos­ten umfas­sen. Um diese Kosten zu senken, werden verschie­de­ne Maßnah­men vorge­schla­gen, darun­ter die Opti­mie­rung von Einkaufs­kon­di­tio­nen, präven­ti­ve Wartungs­sys­te­me und die Nutzung von gebrauch­ten oder gene­ral­über­hol­ten Fahr­rä­dern. Zudem wird die Einfüh­rung von Automatisierungs- und Digi­ta­li­sie­rungs­lö­sun­gen empfoh­len, um den Verwal­tungs­auf­wand und die Betriebs­kos­ten zu redu­zie­ren. Eben­so können Verklei­ne­run­gen, Umver­la­ge­rung oder Abbau von Statio­nen mit ungüns­tig gele­ge­nen Statio­nen zur Wirt­schaft­lich­keit beitra­gen.

Zur Stei­ge­rung der Wirt­schaft­lich­keit von TMS werden verschie­de­ne Maßnah­men vorge­schla­gen. Predic­ti­ve Main­ten­an­ce soll Ausfäl­le mini­mie­ren. Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung ermög­li­chen die Einfüh­rung gemein­sa­mer Ticket- und Abon­ne­ment­mo­del­le sowie die Inte­gra­ti­on mit Carsharing-Anbietern und dem ÖPNV, um die Auslas­tung zu erhö­hen. Koope­ra­tio­nen mit loka­len Unter­neh­men wie Lebens­mit­tel­märk­ten soll­ten für mehr Präsenz geför­dert werden. Zusätz­li­che Dienst­leis­tun­gen wie geführ­te Touren, Premium-Räder und die Vermie­tung von Trans­port­bo­xen als Werbe­flä­chen erwei­tern das Ange­bot und stei­gern die Attrak­ti­vi­tät. Anpas­sun­gen der Preis­struk­tur und die Entwick­lung neuer Tarif­mo­del­le, inklu­si­ve Abon­ne­ments und Rabat­ten für Viel­fah­rer, können die Einnah­men erhö­hen. Förder­mit­tel unter­stüt­zen nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­lö­sun­gen. Durch Verhand­lun­gen mit Liefe­ran­ten und die Nutzung von Stan­dards und leicht verfüg­ba­ren Ersatz­tei­len können Einkaufs­kos­ten opti­miert werden. Die Anschaf­fungs­kos­ten können durch den Einsatz gebrauch­ter oder gene­ral­über­hol­ter Fahr­rä­der redu­ziert werden. Treue­pro­gram­me und Rabat­te verbes­sern die Nutz­er­bin­dung und erhö­hen die Nutzungs­häu­fig­keit, was eben­falls zur Wirt­schaft­lich­keit beitra­gen kann.

Durch eine Kombi­na­ti­on aus Kosten­sen­kungs­maß­nah­men, Einnahmen-steigerungen, stra­te­gi­schen Part­ner­schaf­ten und inno­va­ti­ven Ansät­zen können TMS lang­fris­tig eine selbst­tra­gen­de Betriebs­füh­rung errei­chen. Diese Maßnah­men sollen die Nutzung und Akzep­tanz der Trans­port­rä­der fördern und einen wich­ti­gen Beitrag zur nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät beitra­gen.