Impuls­pro­jekt

KAFFEERÖSTEREI KONSTANZ — Ist-Analyse und digi­ta­le Einsatz­mög­lich­kei­ten im statio­nä­ren Einzel­han­del

Die derzei­ti­ge Markt- und Wett­be­werbs­la­ge drängt den klein­tei­li­gen Einzel­han­del immer mehr zurück. Der klein­struk­tu­rier­te Einzel­han­del muss sich daher mit verän­der­ten Kunden­be­dürf­nis­sen und tech­no­lo­gi­schen Entwick­lun­gen ausein­an­der­set­zen. Für das Über­le­ben im Einzel­han­del sind Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung auf mehre­ren Ebenen unab­ding­bar. Ziel der Projekt­grup­pe war es, weite­re digi­ta­le Einsatz­mög­lich­kei­ten für das statio­nä­re Laden­ge­schäft der Kaffee­rös­te­rei Konstanz konzep­tio­nell auszu­ar­bei­ten, um damit den Stand­ort in der Konstan­zer Innen­stadt zu stär­ken.
PROJEKT VON

Micha­el Eddel­büt­tel • Henrik Heger • Janis Klein • Niklas Reckert

Juli­us Taubert

Inhalt

Quel­le: pexels.com

Ausgangs­la­ge

Nicht erst seit der Krise von Covid-19 prägen wach­sen­der Wett­be­werb, neue Akteu­re und die Einfüh­rung digi­ta­ler Tech­no­lo­gien den heuti­gen Einzel­han­del. Die derzei­ti­ge Markt- und Wett­be­werbs­la­ge drängt den klein­tei­li­gen Einzel­han­del immer mehr zurück. Der klein­struk­tu­rier­te Einzel­han­del muss sich daher mit verän­der­ten Kunden­be­dürf­nis­sen und tech­no­lo­gi­schen Entwick­lun­gen ausein­an­der­set­zen. Für das Über­le­ben im Einzel­han­del sind Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung auf mehre­ren Ebenen unab­ding­bar. Zur Beein­flus­sung des Wett­be­werbs­ge­sche­hens werden daher zuneh­mend Tech­no­lo­gien zur Stär­kung des statio­nä­ren Einzel­han­dels sowie zur digi­ta­len Kunden­bin­dung einge­setzt.

Dies­be­züg­lich hat die Projekt­grup­pe durch eine durch­ge­führ­te IST-Analyse den digi­ta­len Reife­grad der Kaffee­rös­te­rei Konstanz genau­er unter­sucht und neben Empfeh­lun­gen zur Digi­ta­li­sie­rung der Kommu­ni­ka­ti­on, des Vertriebs und der Wert­schöp­fung abschlie­ßend ein Modell zur Messung des digi­ta­len Reife­gra­des vorge­stellt. Über einen indi­vi­du­el­len Soll-Ist-Abgleich wurden daraus Prio­ri­tä­ten, Projekt­plä­ne und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen abge­lei­tet und im Nach­gang genau­er analy­siert.

Ziel der Projekt­grup­pe war es, weite­re digi­ta­le Einsatz­mög­lich­kei­ten für das statio­nä­re Laden­ge­schäft der Kaffee­rös­te­rei Konstanz konzep­tio­nell auszu­ar­bei­ten, um damit den Stand­ort in der Konstan­zer Innen­stadt zu stär­ken.

Zu Beginn der Projekt­pha­se wurde eine IST-Analyse des digi­ta­len Reife­gra­des der Kaffee­rös­te­rei Konstanz durch­ge­führt. Die IST-Analyse analy­siert acht Gestal­tungs­fel­der, die sich zu drei Kate­go­rien der Digi­ta­li­sie­rung des statio­nä­ren Handels zusam­men­fas­sen lassen. Zum einen die Stär­kung des statio­nä­ren Handels, die Entwick­lung des Online­han­dels und die digi­ta­le Kunden­bin­dung. Hier­zu zählen alle Akti­vi­tä­ten, die dazu führen, dass der Kunde das Geschäft bzw. die Filia­le in der Konstan­zer Innen­stadt aufsucht.

Ausge­hend von der Website des Unter­neh­mens ist die Online­kom­mu­ni­ka­ti­on so zu gestal­ten, dass bereits hier der erste Kontakt zu poten­zi­el­len Kunden herge­stellt werden kann und eine prägnan­te Wahr­neh­mung erzeugt wird. Darun­ter fallen Social-Media-Kanäle wie Face­book und Insta­gram, die dazu genutzt werden können, in einen persön­li­chen Kontakt mit dem Kunden zu treten und somit die Bekannt­heit, das Image und die Kunden­bin­dung zu fördern.

Darüber hinaus können zusätz­li­che Online­ser­vices ange­bo­ten werden, da bei sinn­vol­ler Nutzung aus der Einweg­kom­mu­ni­ka­ti­on ein Dialog mit dem Kunden entste­hen kann. Dieser so gewon­ne­ne Kunden­kon­takt kann dann in der weite­ren Kommu­ni­ka­ti­on zur indi­vi­du­el­len Kunden­an­spra­che genutzt werden.

Vor Ort besteht zudem die Möglich­keit, das digi­ta­le In-Store Marke­ting zu nutzen, um das Einkaufs­er­leb­nis zu verbes­sern. Schließ­lich wächst auch die Bedeu­tung von loka­len Online­platt­for­men. Hier gibt es oft einen flie­ßen­den Über­gang zum Thema „Online­han­del“, da die loka­len Platt­for­men in erster Linie als digi­ta­les Schau­fens­ter dienen.

Des Weite­ren besteht die Chan­ce über E‑Mail News­let­ter eine lang­fris­ti­ge Kunden­bin­dung aufzu­bau­en. Dies­be­züg­lich können ziel­grup­pen­ge­rech­te und indi­vi­du­ell rele­van­te Inhal­te vermit­telt werden. Hinzu kommt die Möglich­keit eines eige­nen Goog­le My Busi­ness Accounts, bei dem zahl­rei­che Infor­ma­tio­nen zu Waren­grup­pen, Öffnungs­zei­ten und zur Websei­te zur Verfü­gung stehen. Zusätz­lich können Bilder des Waren­ge­schäfts sowie aktu­el­le Öffnungs­zei­ten und Kunden­be­wer­tun­gen ange­ge­ben werden.

Die genann­ten Digi­ta­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten wurden analy­siert, bewer­tet und in Abspra­che mit der Geschäfts­lei­tung kate­go­ri­siert, um ein weite­res Vorge­hen einzu­lei­ten.

Im Anschluss an die IST-Analyse der Kaffee­rös­te­rei Konstanz wurden mit Hilfe eines Brain­stor­ming Prozes­ses weite­re digi­ta­le Gestal­tungs­op­tio­nen erör­tert und gesam­melt. Alle gesam­mel­ten Ideen wurden anschlie­ßend anhand einer Nutz­wert­ana­ly­se bewer­tet und prio­ri­siert. Für die Nutz­wert­ana­ly­se wurde das KIEN-Prinzip ange­wen­det, welches die einzel­nen Ideen und Einsatz­mög­lich­kei­ten auf die Krite­ri­en Kunden­mehr­wert, Implementierungs­aufwand, Effi­zi­enz und Nach­hal­tig­keit prüft. Zusätz­lich wurde seitens der Projekt­grup­pe das Krite­ri­um „Reich­wei­te‘‘ hinzu­ge­fügt, um die gesam­mel­ten Ideen hinsicht­lich ihres Einfluss­be­rei­ches zu analy­sie­ren. Auf Grund­la­ge der Nutz­wert­ana­ly­se wurden die folgen­den zwei Ideen prio­ri­siert, welche darauf­hin im weite­ren Projekt­ver­lauf genau­er ausge­ar­bei­tet wurden: Zum einen die digi­ta­le Kunden­kar­te und zum ande­ren das Marke­ting Event „Oster­ak­ti­on“.

Der Vorteil einer digi­ta­len Kunden­kar­te ist, dass durch die heute stets mitge­führ­ten Smart­phones die digi­ta­le Kunden­kar­te immer präsent ist. Zu den Zielen einer digi­ta­len Kunden­kar­te gehört zum einen die Kunden­se­lek­ti­on zur besse­ren individuali­sierten Anspra­che bestimm­ter Kunden­grup­pen sowie die Verbes­se­rung des Kunden Know-hows und deren Kauf­prä­fe­ren­zen. Des Weite­ren wird hier­durch die Inter­ak­ti­on zwischen dem Unter­neh­men und den Kunden geför­dert. Zusätz­lich kann diese Maßnah­me dafür sorgen, dass sich die Kunden besser mit dem Unter­neh­men iden­ti­fi­zie­ren.

Bei der Oster­ak­ti­on hinge­gen handelt es sich um ein einma­li­ges Marke­ting Event der Kaffee­rös­te­rei Konstanz. Das Konzept umfasst das Anbrin­gen von Plaka­ten mit QR-Codes an verschie­de­nen Stel­len in Konstanz, welche mit einem Gewinn­spiel verknüpft sind. Findet und scannt eine Person einen QR-Code, hat diese die Chan­ce auf einen ausge­wähl­ten Gewinn, wie z.B. eine Packung Kaffee­boh­nen oder eine Führung durch die Kaffee­rös­te­rei. Ziel ist es, ein inno­va­ti­ves Marketing-Konzept im Raum Konstanz zu etablie­ren und Kunden auf die Kaffee­rös­te­rei Konstanz aufmerk­sam zu machen.

Die von der Projekt­grup­pe erstell­ten Konzep­te der digi­ta­len Einsatz-möglichkeiten für die Kaffee­rös­te­rei Konstanz dienen als Start­punkt für die geplan­te Umset­zung. Im nächs­ten Schritt müssen beide Ideen weiter konkre­ti­siert werden. Hier­für empfiehlt das Projekt­team den Einbe­zug von Exper­ten, aber auch weiter­füh­ren­de Projek­te mit dem Kompe­tenz­zen­trum Smart Services.