Impuls­pro­jekt

CHROMASENS GMBH — Evalu­ie­rung und Einfüh­rung eines Data Manage­ment Systems (DMS)

Eine zwei­köp­fi­ge Projekt­grup­pe der HTWG Konstanz setz­te sich in Koope­ra­ti­on mit dem Kompe­tenz­zen­trum Smart Services zwischen April und Juni 2021 damit ausein­an­der, wie bestehen­de Work­flows zur Rech­nungs­prü­fung und Doku­men­ten­ver­wal­tung der Chro­ma­sens GmbH aus Konstanz digi­tal trans­for­miert und damit effi­zi­en­ter gestal­tet werden können. Im Laufe des Projek­tes wurden die Ange­bo­te einer Viel­zahl von DMS (Data Manage­ment System) Anbie­tern anhand indi­vi­du­el­ler Anfor­de­run­gen der Chro­ma­sens evalu­iert und auf Kosten- sowie Prozess­op­ti­mie­rungs­po­ten­tia­le hin vergli­chen. Ziel des Projek­tes war es eine passen­de Soft­ware­lö­sung für die digi­ta­le Prozess­op­ti­mie­rung heraus­zu­ar­bei­ten, um der Chro­ma­sens GmbH durch die Imple­men­tie­rung eines passen­den Systems den größt­mög­li­chen Wett­be­werbs­vor­teil zu verschaf­fen.
PROJEKT VON

Marco Bäum­le • Ales­san­dro Seher

Juli­us Taubert

Inhalt

Quel­le: pixabay.com

Ausgangs­la­ge

Ziel des Projek­tes war die Evalu­ie­rung und Imple­men­tie­rung eines Data Manage­ment Systems (DMS) bei der Chro­ma­sens GmbH in Konstanz. Die Anfor­de­run­gen wurden im Vorfeld von der Chro­ma­sens GmbH defi­niert, erste Gesprä­che mit DMS-Anbietern fanden eben­falls statt. Zu berück­sich­ti­gen waren zudem die bestehen­den Gege­ben­hei­ten im Unter­neh­men.

Aufgrund des begrenz­ten Zeit­rah­mens des Projek­tes und der bereits vorhan­de­nen Erfah­rung einer Projekt­teil­neh­me­rin von Seiten der Chro­ma­sens GmbH wurde das Ziel für den Projekt­zeit­raum auf die Evalu­ie­rung eines DMS-Anbieters konkre­ti­siert. Die Imple­men­tie­rung eines DMS sowie die Erstel­lung eines Work­flows werden lang­fris­tig nach der Evalu­ie­rung umge­setzt. Die Chro­ma­sens GmbH arbei­tet derzeit mit keinem DMS, zudem exis­tiert kein Rech­nungs­prü­fungs­work­flow. Der Work­flow für die Rech­nungs­prü­fung wird künf­tig mithil­fe des DMS defi­niert und imple­men­tiert.

Von Seiten der Chro­ma­sens GmbH agier­ten drei Mitar­bei­ter aus den Berei­chen Control­ling, Einkauf und der IT in diesem Projekt mit. Das Projekt ist für die Chro­ma­sens GmbH nicht mit der Abschluss­prä­sen­ta­ti­on des Projekt­teams been­det und wird zukünf­tig weiter­ver­folgt.

Zu Beginn des Projek­tes wurde der zeit­li­che Rahmen für die geplan­te Projekt­lauf­zeit abge­steckt sowie Meilen­stei­ne gesetzt. Die fest­ge­leg­ten wie auch die im Verlauf des Projek­tes dazu­ge­kom­me­nen Meilen­stei­ne wurden in einem Projekt­struk­tur­plan fest­ge­hal­ten, welcher allen Projekt­teil­neh­men­den stets einen Über­blick verschaff­te. Einfüh­rend wurde die Bestands­auf­nah­me vorge­nom­men, welche die Sich­tung der bishe­ri­gen Ausgangs­si­tua­ti­on sowie die Schaf­fung eines Über­bli­ckes über DMS im Allge­mei­nen beinhal­te­te.

Von Seiten der Chro­ma­sens GmbH wurden drei Anbie­ter bereits vorge­schla­gen, darüber hinaus wähl­ten die Team­mit­glie­der zwei weite­re aus. Die Projekt­teil­neh­men­den der Chro­ma­sens GmbH verfüg­ten ihrer­seits über Erfah­rungs­be­rich­te über die von ihnen in die Evalu­ie­rung aufge­nom­me­nen Anbie­ter. Die beiden von den Team­mit­glie­dern ergänz­ten Anbie­ter wiesen bei verschie­de­nen Tests sehr gute Noten auf und verfüg­ten über sehr gute Bewer­tun­gen. Einer der von der Chro­ma­sens GmbH vorge­schla­ge­nen Anbie­ter wurde zeit­nah von der Vorauswahl entfernt, da dieser bei der ersten Vorstel­lung nicht über­zeu­gen konn­te.

Damit die bestehen­den vier Anbie­ter opti­mal vergli­chen werden konn­ten, fiel die Auswahl auf eine Entschei­dungs­ta­bel­le. Da die insge­samt 13 gewähl­ten Krite­ri­en wie beispiels­wei­se die Kosten­struk­tur, Anwen­dungs­freund­lich­keit, Funk­ti­ons­um­fang sowie die Grund­vor­aus­set­zun­gen von unter­schied­li­cher Rele­vanz für die Imple­men­tie­rung waren, wurde eine Gewich­tung vorge­nom­men. Ein best­mög­li­cher Vergleich wurde durch ein Noten­sys­tem mit den Bewer­tun­gen eins bis fünf bewerk­stel­ligt, wobei die Bewer­tung mit fünf als höchst­mög­lich ange­se­hen wird. Mit den bereit­ste­hen­den Infor­ma­tio­nen konn­ten bereits erste Krite­ri­en bewer­tet werden. Die zunächst noch offe­nen Krite­ri­en wurden im Zuge der Anbieter-Pitches ergänzt.

Im nächs­ten Schritt stand das Einspa­rungs­po­ten­zi­al im Vorder­grund. Der späte­re Work­flow für die Rech­nungs­prü­fung sowie das DMS wiesen eini­ge Einspa­rungs­mög­lich­kei­ten vor. Diese wurden defi­niert und bewer­tet. Für die Abtei­lung, die zukünf­tig mit dem DMS arbei­tet, konn­ten zeit­li­che Einspar­po­ten­zia­le ermit­telt werden. Aufgrund von Schätz­wer­ten bezüg­lich des zeit­li­chen Aufwands wie auch des Stun­den­ho­no­rars wurden diese bewer­tet. Weite­re Einspa­run­gen wurden bei den Archiv- und Druck­kos­ten, Miet­kos­ten, der Akten­ver­nich­tung und den Büro­ma­te­ria­len iden­ti­fi­ziert. Neben den Perso­nal­kos­ten ist das zukünf­ti­ge Ziehen von Skon­to das größ­te Einspa­rungs­po­ten­zi­al. Mithil­fe der poten­zi­el­len Einspa­run­gen und einem Ange­bot von einem Anbie­ter wurde eine Amor­ti­sa­ti­ons­rech­nung durch­ge­führt, dabei zeig­te sich schnell, dass das DMS sich zeit­nah amor­ti­sie­ren würde. Nach weni­ger als 18 Mona­ten kann der Break-Even-Point erreicht werden, so dass danach der Nutzen die Kosten über­stei­gen wird.

Auch nicht-monetäre Vortei­le waren ein Trei­ber für die Einfüh­rung eines DMS. Hier­bei wurde im Verlauf des Projekts eine Auflis­tung für die Chro­ma­sens GmbH erar­bei­tet. Nach­dem die Amor­ti­sa­ti­ons­rech­nung, eine Entschei­dungs­ta­bel­le, die nicht-monetären Vorzü­ge und der Projekt­struk­tur­plan erstellt wurden, konn­te auf die Anbie­ter zuge­gan­gen werden. Dieser Schritt war rele­vant, da eini­ge Krite­ri­en ledig­lich über den direk­ten Kontakt zu diesen beant­wor­tet und bewer­tet werden konn­ten. Die Reso­nanz auf die Anfra­gen bei den Anbie­tern stell­te sich als befrie­di­gend heraus. Während des Termin­ver­ein­ba­rungs­pro­zes­ses, der rück­bli­ckend sehr zeit­in­ten­siv war und den ange­peil­ten Zeit­raum im Projekt­struk­tur­plan über­stieg, wurde ein Frage­bo­gen erstellt. Diesen indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nis­se der Chro­ma­sens GmbH zuge­schnit­te­nen Frage­bo­gen muss­ten die Anbie­ter während ihrer Pitches beant­wor­ten. Ein Groß­teil der Fragen bezog sich auf die Krite­ri­en der Entschei­dungs­ta­bel­le, dadurch fiel die Bewer­tung der Krite­ri­en leich­ter und es konn­ten auf dieser Basis Verglei­che gezo­gen werden.

Die von den Projekt­mit­ar­bei­ten­den erstell­ten und von den Mitar­bei­ten­den der Chro­ma­sens GmbH ergänz­ten und geneh­mig­ten Werk­zeu­ge zur Evalu­ie­rung eines DMS sind jeder­zeit anwend­bar. Der Frage­bo­gen und die Entschei­dungs­ta­bel­le sind opti­mal konzi­piert, um die einzel­nen DMS-Anbieter zu bewer­ten und das am besten auf die Bedürf­nis­se der Chro­ma­sens GmbH abge­stimm­te DMS zu wählen.

Mit der Amor­ti­sa­ti­ons­rech­nung sowie den aufge­zeig­ten nicht-monetären Vortei­len sind ausschlag­ge­ben­de Argu­men­te für die Einfüh­rung eines DMS gege­ben und können der Unter­neh­mens­lei­tung präsen­tiert werden, sodass diese auf dieser Grund­la­ge das Projekt frei­ge­ben kann.

Das in der ursprüng­li­chen Projekt­vor­stel­lung gesteck­te Ziel wurde aufgrund der zeit­li­chen Restrik­tio­nen in Rück­spra­che mit der Chro­ma­sens GmbH bereits in der Kick-off Veran­stal­tung reali­täts­nah abge­än­dert und der Projekt­struk­tur­plan wurde entspre­chend ange­passt. Mit den erstel­len Formu­la­ren und Tabel­len ist die Chro­ma­sens GmbH nunmehr sehr gut für die Anbieter-Pitches vorbe­rei­tet. Die beein­fluss­ba­ren Fakto­ren wurden termin­ge­recht abge­ar­bei­tet, aller­dings nahm die Termin­ver­ein­ba­rung für die Anbieter-Pitches aufgrund von exter­nen Einflüs­sen mehr Zeit in Anspruch als geplant. Der Work­flow steht in großen Teilen bereits fest, sodass die zukünf­ti­ge Haupt­auf­ga­be der Chro­ma­sens GmbH und des ausge­wähl­ten Part­ners in der Imple­men­tie­rung liegt.